Eine lebenstransformierende Woche am Brahmasthan in Indien

Ich hatte schon lange den Wunsch, einmal zum Brahmasthan, dem geografischen Mittelpunkt Indiens zu reisen. In der vedischen Kultur geht man davon aus, dass der Mittelpunkt eines Landes eine zentrale Rolle spielt: Das, was dort geschieht, hat einen direkten Einfluss auf das Bewusstsein der Bewohner des jeweiligen Landes. Daher hat Maharishi Mahesh Yogi Ende der Neunzigerjahre an dieser Stelle begonnen, ein spirituelles Zentrum zu errichten. In dieser Gegend hatte auch sein von ihm verehrter und geliebter Meister, Swami Brahmananda Saraswati, Jahrzehnte in den tiefen Wäldern gelebt.

Brahmasthan, Indien, Panditgruppe

Noch zu seinen Lebzeiten bezeichnete Maharishi diesen Platz als den heiligsten aller heiligen Orte Indiens, da dort die größte Panditgruppe der Welt mit einer Gruppe von 2.500 Personen für Frieden von der Bewusstseinsebene her sorgt: Sie praktizieren viele Stunden lang täglich gemeinsam die Fortgeschrittenen-Techniken der Transzendentalen Meditation, ebenso wie das Ati Rudrabhishek, eine seit Jahrtausenden überlieferte vedische Friedenstechnologie. Mehr als 40 groß angelegte wissenschaftliche Studien, allesamt in angesehen Fachzeitschriften veröffentlicht, bestätigen in der modernen Zeit die positiven Auswirkungen dieser altüberlieferten, bewährten Bewusstsein-Techniken.

Brahmasthan, Indien, Gästehäuser

Veranda im Gästebereich

Brahmasthan, Indien, Gärten

Gärten

Brahmasthan, Indien, Gärten

Gärten

Brahmasthan, Indien, Panditgruppe

Panditgruppe

Bei meinem letzten Versuch, vor ca. 2 Jahren, dorthin zu reisen, war alles bereits gebucht, aber der nahe gelegene Flughafen von Jabalpur war am Reisetag und auch noch einige Tage danach geschlossen – man glaubt es kaum – wegen Wildschweinen auf der Runway. Aber diesesmal im November 2017 hat es nun endlich geklappt. Am kleinen und ländlichen Flughafen wurde ich von einem nur Hindi sprechenden Fahrer des Movements pünktlich abgeholt. Die ersten Eindrücke waren wie so oft bei der Ankunft in Indien: der übliche Müll auf und neben den Straßen, das ständige Gehupe der Autos und der Tuk-Tuks, der typischen indischen Motorrad-Rikshas, als Ausdruck der für uns Deutsche empfundenen chaotischen Fahrweise. Auf der anderen Seite darunter liegend, wenn man diese Ebene wahrnehmen kann, ein tiefes Gefühl von Frieden und Spiritualität.

Angekommen am Brahmasthan war ich sofort tief beeindruckt von der Schönheit einer intakten Natur, der gepflegten Gartenanlagen und der  drei Gebäude für die Gäste mit ihrer guten Ausstattung und der Sauberkeit der Zimmer (entsprach in etwa 4 Sternen in der Landeskategorie). Und das Wichtigste: die meditierenden Kursteilnehmer aus aller Welt waren auffallend herzlich und strahlend. Ich konnte die Stille dieses Ortes schon gleich bei der Ankunft deutlich wahrnehmen. Das TM und TM-Sidhi-Programm waren sehr tief und gepaart mit der Erfahrung von Bliss.

In der einen Woche, in der ich dort sein durfte, besuchte uns Kursteilnehmer täglich eine andere Gruppe vedischer Pandits und rezitierte für uns ca. 1-4 Stunden verschiedene Veden. Die Qualität der Rezitationen war einfach himmlisch, und ich genoss deren heilende und nährende Wirkung.

Am Samstag, meinem vorletzten Tag, fuhren unsere ca. 80 Kursteilnehmer dann mit Bussen zu einem anderen Campus – dorthin, wo die Pandits auf dem Brahmasthan-Gelände wohnen – um an dem großen Ati Rudrabhishek mit 1331 Maharishi vedischen Pandits teilzunehmen. Dies war in der Tat der besondere Höhepunkt unseres Kurses in Bezug auf die enorme Kraft und Stille mit Wellen der Glückseligkeit. Am Ende des Yagyas fiel mir auf, wie glücklich und natürlich die Pandits waren und wie sie Ihre Rezitationen genossen.

Am letzten Tag besuchten wir dann noch in einer kleinen Gruppe einen dritten Campus, in dem die Rajas wohnen, sowie den exakten geographischen Mittelpunkt Indiens ganz in der Nähe, wo die Maharishi Vedic University mehrere große Gebäude für Studenten der vedischen Wissenschaften unterhält. Die Maharishi Vedic University umfasst neben der Fakultät für vedische Wissenschaften auch Fakultäten für Management, Wirtschaft und Erziehung.

Ergänzend möchte ich noch erwähnen, dass alles bis ins Detail von Raja Harris, seiner Frau Arlene Kaplan und deren Mitarbeitern bestens organisiert worden war. Das Essen war sehr lecker, abwechslungsreich und bekömmlich. Zum Frühstück erfreuten wir uns an den heimischen süßen, sonnengereiften Früchten wie Ananas, Papayas, Granatäpfeln und Bananen.

Besonders erfreut bin ich, so viele neue, nette und junge Leute kennengelernt zu haben, einen Teil der neuen Generation von Führungspersönlichkeiten von Maharishis weltweiter Bewegung.

Nach der einen Woche war mir schon etwas wehmütig, mich wieder von der Gruppe trennen zu müssen, von dem vertrauten Gefühl des zusammengewachsen seins in einer Intensität, die ich bisher so nur bei langen Rundkursen erfahren hatte.

Ich bin mit dem Gefühl zurück nach Hause gefahren, dass man nur stolz sein kann auf diese Bewegung.

Es bleiben zwei Wünsche:

  • Dort wieder hin zu fahren und dann länger zu bleiben, und
  • sich dafür zu engagieren, dass die Panditgruppe und Anzahl der Kursteilnehmer beständig weiter wächst, um den benötigten positiven Einfluß von Frieden auf das Weltbewusstsein noch weiter zu stärken.
    Zudem wäre es auch schön, wenn auch die benötigten Mittel zusammen kämen, um die bereits vor mehreren Jahren angefangen Gebäude fertig zu stellen.

Während der Rückfahrt im Taxi fiel mir auf, dass ich die Welt nach der einen Woche Kurs anders wahrnahm: Sie war einfach so in Ordnung und perfekt wie sie ist, ein Fließen in Harmonie. Selbst die waghalsigen Überholmanöver im indischen Straßenverkehr fühlten sich nun ganz normal an. Auch fielen mir die wunderbar leuchtenden Farben der Geschäfte und der Handwerksläden an den Straßen auf. Ich hatte nun eine ganz andere Wahrnehmung der selben Bilder als auf dem Hinweg, weil ich mich innerlich anders fühlte und die Gelassenheit und Lebensfreude schätzen konnte.

Mein Fazit: ein Kurs am Brahmasthan von Indien ist fast jede Strapaze und auch das Geld wert, sowohl für die eigene Entwicklung als auch, um gleichzeitig einen Beitrag zur Erhaltung der Panditgruppe für den Weltfrieden zu leisten.

Jai Guru Dev

Lothar Pirc

PS. Wer Interesse an einer gemeinsamen Reise mit einer deutschen Gruppe von Meditierenden im Februar 2018 zum Brahmasthan und zu anderen spirituellen Orten in Indien hat, findet hier ein interessantes Angebot:
www.friedenspalast-erfurt.de

Brahmasthan, Indien, Gästehäuser

Gästehäuser im Brahmasthan von Indien

Brahmasthan, Indien, Kursteilnehmer

Lothar Pirc mit der Gruppe der Kursteinehmer aus dem Iran